Motion Drive Trackday Spreewaldring

Wer von euch keinen Rennsport mag, der hebe die Hand. Aha, ich sehe schon, keiner. Für einen Autofan führt eigentlich auch kein Weg daran vorbei. Schnelle, laute Autos, der Geruch von verbranntem Gummi und Benzin, sowie die Kunst, die perfekte Linie zu fahren und dabei auch noch an den richtigen Punkten zu bremsen und Gas zu geben, sodass man besser ist, als seine Konkurrenten. Wer dann sagt, dass er nicht auch Lust hat, selbst auf der Rennstrecke zu Gas zu geben und diese Kunst möglichst perfekt auszuführen, der lügt. Glücklicherweise gibt es auch für uns Normalos, die nicht den Sprung ins professionelle Renncockpit geschafft haben Möglichkeiten, sich ab und zu an dieser Kunst zu versuchen. So eine Möglichkeit nennt sich dann Trackday.

„Hast Du am 09.04. schon was vor?“
„Bis jetzt nicht. Was ist denn da?“
„Da starten wir die Saison auf dem Spreewaldring mit einem Trackday. Wenn Du willst, komm vorbei.“
Natürlich wollte ich. Wenn der Chef persönlich fragt, lässt man sich sowieso nicht zweimal bitten. Da meine Freundin inzwischen auch einen winzig kleinen Autofimmel hat (böse Zungen würden behaupten, dies würde an mir liegen), kam sie auch mit.

„Ich veranstalte am Abend davor übrigens ein Barbecue im kleinen Kreis mit Franz Simon, Vitaly Vavilov und ein paar weiteren Leuten. Wenn Du magst, kannst Du da auch sehr gerne vorbei kommen.“ Nein, ich konnte nicht. Verdammt. Umso mehr freute ich mich natürlich auf Sonntag. Knappe 1,5 Stunden dauerte die Fahrt von meiner Freundin aus. Zum Glück war schönes Wetter.TrackdayDRIVARphilipsautoblog (106)

„Ist das die Rennstrecke?“
„Nein Schatz, das ist die Kartbahn. Links ist die Rennstrecke.“
„Achso ja, hab mich schon gewundert, da passt ja kaum ein Auto drauf.“
Sofort nach dem Aussteigen wurden von den wohligen Klängen eines Porsche Cayman und eines BMW M4 begrüßt, die sich bereits auf dem Ring befanden. Eine kleine Halle neben der Boxengasse diente als Sammelpunkt für die Gäste. Für das leibliche Wohl war durch ein kleines Catering gesorgt, für das geistige Wohl ebenso, denn hier befand sich auch die Anmeldung für Hobbyrennpiloten, die sich hier zwischen diversen Boliden entscheiden konnten, mit denen sie ihr fahrerisches Können auf dem Ring unter Beweis stellen konnten.TrackdayDRIVARphilipsautoblog (58)

Neben einem Porsche Carrera und einem Audi R8 stand auch ein Lamborghini Gallardo bereit, um um den Ring pilotiert zu werden. Selbstverständlich war es den Gästen auch möglich, mit ihrem eigenen Auto ein paar schnelle Runden zu drehen.
„Hi, ich suche Phillipp Müller.“
Die junge Frau an der Anmeldung lächelte mich an: „Ist der nicht gleich da vorne in der Boxengasse? Der läuft eigentlich permanent hin und her.“
„Das habe ich auch gedacht und bin diesem Beispiel gefolgt. Ich konnte ihn bloß leider nicht finden.“
Freundlich wie sie war, suchte sie mit und wenig später bog auch Phillipp um die Ecke.TrackdayDRIVARphilipsautoblog (97)

„Ach da bist Du ja! Tut mir leid, bin gerade sehr beschäftigt. In 10 Minuten können wir uns in Ruhe unterhalten.“
Kein Problem. Ich schlenderte in Ruhe zur Boxenmauer und schaute zu, wie Porsche, Audi, Lambo und BMW an mir vorbei flogen. Zwei Schritte entfernt stand Franz Simon (Simon Motorsport). Da ich leider beim Barbecue nicht anwesend sein konnte, war es umso besser, dass er gleich hier parat stand. Das Schwierigste in solchen Momenten ist immer die passende Eröffnung zu finden. Da ich in diesem Fach kein Meister bin, wählte ich die plumpe Variante:
„Hi, ich stelle mich einfach mal vor, weil ich gestern beim BBQ nicht dabei sein konnte. Philip Häußer“
Er drehte sich zu mir, lächelte, gab mir die Hand: „Franz Simon.“
„Hab ich mir schon fast gedacht.“
„Haste Dir schon gedacht ja?“
Er grinst. Nachdem das Eis also einigermaßen gebrochen war und der heikelste Moment somit vorrüber, unterhielten wir uns ein bisschen. Für alle, die es interessiert: Franz Simon ist ein sehr angenehmer Gesprächspartner mit jeder Menge Ahnung von der Materie und einer sehr ähnlichen Meinung, wie ich, wenn es um bestimmte Bereiche der Auto- und Tuningbranche geht. Genauer gehe ich auf den Inhalt dieses Gespräches nicht ein. Wenn wir Glück haben, findet er sogar Zeit zu einem Interview. In diesem Fall kann er selbst entscheiden, was er von seiner Meinung Preis gibt.TrackdayDRIVARphilipsautoblog (16)

Phillipp kommt zurück.
„Hey, jetzt hab ich kurz Zeit.“
„Schwer beschäftigt?“
„Allerdings. Instruktor sein, Termine, Anfragen. Wie gefällt es Dir?“
„Sehr gut. Alles sehr locker hier und die Tatsache, dass ich sozusagen als VIP hier an der Boxenmauer stehen darf, gefällt mir sowieso ganz gut.“
„Kann ich mir vorstellen. Du, ich muss gleich wieder los ins nächste Auto.“
Er schaut zu seinem Mitarbeiter: „Wer ist als nächstes dran?“
„Der Lamborghini“
„Geht klar.“
Er dreht sich noch einmal zu mir: „Willst Du dann auch ne Runde fahren?“
„Sehr gerne. Wenn Du dann Zeit hast, sag Bescheid.“
„Sagen wir ne viertel Stunde?“
„Machen wir so.“TrackdayDRIVARphilipsautoblog (50)

Eine viertel Stunde später fuhr ich meinen KIA vom Parkplatz in die Boxengasse, auch, wenn es mit einem flauen Gefühl im Magen verbunden war, denn mein KIA ist auch nicht mehr der Jüngste. Und man scheucht schließlich auch keinen alten Mann über Laufbahn, wenn nach 200.000km der Turbo noch nicht gewechselt ist. Wie ich mich angestellt habe, schaut ihr euch am besten im Video an (siehe unten) und bildet euch eine eigene Meinung. Gerne nehme ich auch Tipps von Profis und erfahrenen Trackdaypiloten entgegen.

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Im Verlaufe des Tages kamen weitere interessante Fahrzeuge hinzu. Neben einem neuen Audi TT RS, gab es auch einen C63 AMG, einen Audi RS4 und meinen persönlichen Favoriten, einen Mercedes AMG GT s, welcher später noch von Franz Simon quer über den Ring gescheucht wurde, was meinen Augen und vor allem meiner Kamera leider entging.TrackdayDRIVARphilipsautoblog (20)

Das war wohl der einzige Tiefpunkt des Tages in einer sonst nahezu makellosen Veranstaltung. Falls ihr also mal mit dem Gedanken spielt an einem Trackday teilzunehmen. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender von Motion-Drive lohnt sich immer!TrackdayDRIVARphilipsautoblog (55)

Zum Video: Wie immer gilt, ich versuche mich zu steigern 😉

2 Kommentare zu „Motion Drive Trackday Spreewaldring

  1. Hi Philip, das wieder ein super Beitrag und ein super, super Video. Gratuliere zu der erfolgreichen und aufwendigen Arbeit!!!

    Viele Grüße, auch an Nancy,

    Urban

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