Wie lackiere ich mein Auto selbst?

Ich schraube ja zugegebenermaßen sehr gerne an Autos. Es hat fast etwas meditatives, sofern man nicht fluchend das Werkzeug durch die Werkstatt schleudert. Es gibt aber Dinge, an die ich mich wirklich nicht rantraue, weil ich sie entweder nicht mag oder nicht kann. Hierzu gehört das Thema Elektrik (wobei ich hier besser werde), das Thema Karosserie (wie machen Karosseriebauer das?) und zu guter letzt der Lack. Besonders hier warten einige echt fiese Stolperfallen. Von Farbunterschieden, über Orangenhaut bis hin zu Lacknasen kann einem alles passieren, was das Auto später furchtbar aussehen lässt. Gerade weil eine Auto-Lackierung nicht nur für das Erscheinungsbild eines Fahrzeugs wichtig ist, sondern auch für den Schutz vor äußeren Einflüssen, sollte sie ordentlich gemacht sein. Also immer ab zum Lackierer? Nicht zwingend.

Man kann ein Auto auch als Laie selbst lackieren. Im Folgenden werde ich darauf eingehen und immer wieder Links zur Verfügung stellen. Diese führen auf die Seite von Autolackonline.de, wo ihr euch sogar Farben anmischen lassen könnt. Wenn ihr das nicht wollt, auch ok, dann nehmt den Artikel einfach als Anleitung zum Lackieren.

Vorbereitung und Planung

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete, das weiß sogar ich. Dazu gehört die Reinigung der zu lackierenden Fläche, das Entfernen von Rost und alten Lackresten sowie das Abkleben angrenzender Bereiche. Je besser die Vorarbeit ist, desto besser wird das finale Ergebnis.

Materialien und Werkzeuge

Zur Vorbereitung sollte man sich alles zumindest einigermaßen bereit legen, was man benötigt. In der Regel ist eine ordentliche Lackierung, je nach Größe der zu lackierenden Fläche, nicht in einem Tag gemacht, aber es kann nicht Schaden, wenn man zumindest weiß, dass man jederzeit alles griffbereit hat – nur für den Fall der Fälle.

  • Auto Farblack im passenden Farbton
  • Klarlack
  • Grundierung: Sorgt für eine optimale Haftung des neuen Lacks und schützt die Metalloberfläche vor Rost. Von einer guten Grundierung hängt das Endergebnis der Reparatur ab.
  • Schleifpapier (verschiedene Körnungen): Mit Schleifpapier glättet man die Oberfläche des Autos, entfernt alte Lackreste sowie Rost und sorgt für bessere Haftung für den Lack (oder die Grundierung).
  • Rostentferner: Hilft, Roststellen zu beseitigen und verhindert die weitere Ausbreitung von Rost auf der Fahrzeugoberfläche.
  • Abdeckband und Folie: Schützt angrenzende Bereiche vor unerwünschtem Lack und sorgt für saubere Kanten. Schutzmittel sind vor allem bei Oldtimern unerlässlich, die anfälliger für Kratzer und andere Beschädigungen sind.
  • Atemschutzmaske und Schutzhandschuhe: Schützt die Atemwege und die Haut vor schädlichen Dämpfen und Chemikalien während des Lackierens. Daher ist die persönliche Schutzausrüstung unerlässlich.
Autolackfinder für viele Automarken

Auto lackieren

Reinigung und Rostentfernung

Zuerst sollte die zu lackierende Fläche gründlich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Die Seife bzw. das Waschmittel ist deshalb wichtig, damit neben Schmutz auch Fett und andere stärkere Verunreinigungen entfernt werden. Anschließend trägt man den Rostentferner (falls nötig) auf die betroffenen Stellen auf und schleift diese gründlich ab. Hierbei arbeitet man sich von gröberem Schleifpapier zu immer feinerem vor, bis man eine glatte Oberfläche hat.

Abkleben und Schutz

Jetzt geht es daran, die Bereiche des Autos zu schützen, die nicht lackiert werden sollen. Das geschieht mit dem oben erwähnten Abdeckband und Folie. Gerade bei Kanten und Ecken sollte man sorgfältig arbeiten, um saubere Linien zu erhalten.

Grundierung auftragen

Jetzt geht es an einen der wichtigsten Schritte: die Grundierung. Wenn die passt, ist das schon mal die halbe Miete, da sie für eine gleichmäßige Oberfläche sorgt und außerdem vor Rost schützt. Um das zu garantieren, sollte Sie in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf die vorbereitete Fläche aufgetragen werden. Nach jeder Schicht sollte etwas Zeit eingeplant werden, um sie vollständig trocknen zu lassen. Wenn die Grundierung aufgetragen ist, kann hier noch mit feinem, nassen Schleifpapier nachgearbeitet werden, um die Oberfläche weiter zu ebnen und zu glätten.

Lackieren

Die Spannung steigt, es geht aufs Ganze. Die Faustregel beim Einsatz von Lack ist: Spraydosen (oder Lackierpistolen wenn man hat) werden für größere Flächen verwendet, Lackstifte für kleinere Kratzer oder Dellen. Wie bei der Grundierung auch sollte der Lack in gleichmäßigen, dünnen Schichten aufgesprüht werden und jeder Schicht muss genug Zeit zum Trocknen gegeben werden, bevor es an die nächste Schicht geht. Ein kleiner Tipp noch: Die Spraydose sollte immer in einem konstanten Abstand zur Oberfläche gehalten werden. Somit erhält man eine gleichmäßige Verteilung der Farbe auf der Oberfläche und über die Schichten.

Klarlack auftragen

Nach dem Trocknen des Farblacks folgt der Klarlack. Dieser versiegelt den Lack, schützt ihn und gibt ihm, je nach Klarlack, entweder ein mattes oder glänzendes Finish. Auch hier gilt wieder: dünne Schichten auftragen und immer vollständig aushärten lassen. 2-3 Schichten sollten es sein.

Abschluss und Trocknen

Bevor man mit dem Auto wieder in der Gegend rumfährt, sollte man den Lack vollständig aushärten lassen. Bis es soweit ist kann es, je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch mehrere Tage dauern.

Tipps und Tricks

So wichtig es auch ist, ein schönes Auto zu fahren, die Gesundheit ist wichtiger. Deswegen ist die erste Divise beim Lackieren: es sollte in einer gut belüfteten Umgebung geschehen. Macht Türen und Fenster auf oder nutzt Ventilatoren für eine bessere Luftzirkulation. Eine Atemschutzmaske kann natürlich auch nicht schaden.
Der zweite Tipp betrifft das Lackieren selbst. Sofern ihr kein Profi seid, oder es noch nicht so oft gemacht habt, kann es hilfreich sein, das Lackieren vorher auf einem Testobjekt zu üben. Gerade das gleichmäßige Sprühen ist eine Kunst für sich.
Der letzte Tipp betrifft die Umgebungsbedingungen. Versucht eine Umgebung zu finden, die etwa Zimmertemperatur hat und möglichst trocken ist. Extreme Temperaturen sowie hohe Luftfeuchtigkeit tragen dazu bei, die Trocknungszeit nach dem Lackieren zu verlängern. Zudem ist es ratsam, eine halbwegs „sterile“ Umgebung zu finden, die die Lackierung nicht verunreinigt (Blütenpollen etc.)

Das war´s schon. Ist doch eigentlich ganz einfach oder? Übrigens gibt es auf der oben genannten Seite auch Scheinwerferpolitursets und vieles mehr!

Zur Transparenz: Dies ist ein Werbeartikel für „Autolackonline.de“. Ich habe ihn komplett selbst verfasst und wurde nicht in meiner Meinung beeinflusst.

5 Kommentare zu „Wie lackiere ich mein Auto selbst?

  1. Da auch mein Auto mein ganzer Stolz ist, sind solche Blogs wie dieser hier für mich Gold wert. Vor allem, wenn doch mal ein kleiner Kratzer im Lack ist, sind deine Tipps sehr gut darüber, was man braucht und wie man vorgehen sollte. Bitte mach weiter so. Gruß, Franz.

    Like

  2. Hi Phil, vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Ich habe leider auch einen kleinen Kratzer auf meiner Motorhaube, den ich gerne selbst ausbessern würde (bisher habe ich noch nicht viel Erfahrung). Alle wichtigen Utensilien habe ich bereits über Kleinanzeigen bestellt und bin nun gespannt, ob das klappt 😀

    Like

  3. Danke, für die Anleitung! Mein Auto sieht nicht gerade wie neu gekauft aus, durch die kleinen Kratzer. Atemschutz und Farbe ist bestellt, ich werde mich nächstes Wochenende mal an die Arbeit machen. 🙂

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu Phillip Beyer Antwort abbrechen