Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Fan von sportlichen Kleinwagen bin. Wenn der Kleinwagen dann auch noch Fiesta ST heißt, bin ich sogar vollends entzückt. Nach wie vor steht er ganz oben auf meiner „Will haben!“-Liste und das mit Recht. Da ich gewisse Leistungsansprüche habe, würde für mich unterhalb des ST-Modells natürlich nichts gehen. Allerdings ist auch der „normale“ Fiesta in meinen Augen ein gut gelungener Kleinwagen und im Gegensatz zu den meisten Anderen, habe ich auch kein Problem mit der Mittelkonsole. Mir gefallen die scharf gezeichneten Flächen und der aggressive Look des kleinen Fords. Der Neue ist da ganz anders geworden.
Ford hat sich viel Mühe mit dem neuen Fiesta gegeben. Innen wie außen wurde er komplett neu designed und wirkt wie ein komplett anderes Auto. Was mich auf Bildern begeisterte, war die enorme Wandelbarkeit. In der ST-Line wirkt er sportlich, zackig und trotzdem elegant. Während der Vorgänger eher den kleinen Rabauken gab, was mir persönlich etwas besser gefiel, gibt sich der Neue deutlich erwachsener. Äußerlich wirkt er wie eine Symbiose aus seinem Vorgänger, einem geschrumpften B-Max und einem Hauch Ford Focus. Besonders in der „Active“ Variante, die den Fiesta zum Crossover mutieren lässt, ähnelt er stärker dem B-Max. Dieser Eindruck wird vor allem noch durch die rundlichen, organischen Scheinwerfer verstärkt, die beim Vorgänger eher scharfkantig und insektenartig ausfielen.

Lasst uns aber aber doch einen scharfen Blick auf die Variantenvielfalt des Fiesta werfen. Der „Active“ besitzt crossovertypisch eine größere Bodenfreiheit als die „normale“ Version, eine Dachreling und Schutzbeplankungen. Die Fließheckkarosserie bietet praktische Vorteile und ich kann ohne Zweifel sagen, dass das optisch eindeutig ein Auto ist, was mir nicht gefällt. Dafür gibt´s aber noch die anderen Varianten.
Weiter geht´s mit „Titanium“ Variante, die sich vor allem durch seine umfangreiche Ausstattung auszeichnet und gerade deshalb in der letzten Generation mit gut der Hälfte aller verkauften Fahrzeuge der Bestseller war. Mit der Ausstattungslinie „Vignale“ ist man dann endgültig im Olymp der serienmäßigen Extras angekommen. Ledersitze, 18-Zöller, Details an der Karosserie und vieles mehr bietet das höchste wählbare Paket.

Jetzt kommt meine Lieblingsausstattunglinie, die ST-Line. Wenn man schon keinen ST hat, dann sollte man sich im Falle des Kaufs eines Fiestas zumindest die ST-Line gönnen. Sportliche Karosseriedetails wie der wabenförmige Kühlergrill, speziellen Felgen, Spoiler, Schweller, Sportsitze, Sportfahrwerk und Sporlenkrad, vermitteln einem jederzeit das Gefühl sportlich unterwegs zu sein. Zumindest wenn man die Längsdynamik mal vergisst.
Ein 1.0 Liter EcoBoost geht zwar ausreichend vorwärts, in aller Regel ist man aber doch eher der Schaf im Wolfspelz als umgekehrt. Sei´s drum. Nachdem die wichtigsten Ausstattungslinien vorgestellt sind, kommen wir nun zur eigentlichen Hauptfrage.

Wie will Ford es schaffen, an die Spitze des Kleinwagensegments zu stoßen, wo derzeit noch der VAG-Konzern regiert? Ganz einfach: Gebt dem Volke, was ihm genehm ist. Dazu gehören die neuesten Sicherheits- und Assisstenzsysteme, sofern man sie bestellt. Sie bestehen aus bis zu zwei Kamera-, drei Radar-, und zwölf Ultaschallmodulen, die ein 360°- Radius um das Auto und die nächsten 130 Meter Straße überwachen können. Der Sinn, dass ein Kleinwagen heutzutage ausgestattet sein muss, wie die Air Force One, mag sich nicht jedem erschließen, aber wenn es die Verkaufszahlen erhöht, sollte man Verständnis dafür aufbringen.
Vor allem dann, wenn es auch was bringt und nicht nur den Zweck „Brot und Spiele“ erfüllt. Der „Pre-Collision-Assist“ mit Fußgänger-Erkennung sorgt dafür, dass der Fiesta selbst bei Nacht potenzielle Gefahren erkennt, dem Fahrer meldet und gegebenenfalls auch einen Unfall verhindern oder zumindest seine Folgen verringern kann.
Selbst einparken kann der Kleinwagen inzwischen auch alleine. Kleinwagen? Parken? Klingt nicht schwer, aber anscheinend besteht auch hier Bedarf. Das gleiche System „Active Park Assist“ kann auch kleine Bremseingriffe vornehmen, wenn der Fahrer abgelenkt ist und so können auch kleine Parkrempler verhindert werden.
Außerdem mit an Bord sind ein Fernlicht-Assistent, ein Verkehrsschild-Erkennungssystem, ein Toter-Winkel-Assistent, ein Müdigkeitswarner, ein Fahrspur- und Spurhalteassistent, ein Distanzwarner und ein Brotbackautomat. Ok, der Automat war natürlich nur Spaß. Der kommt erst beim Facelift.
Fans des vernetzten Fahrens kommen mit „FordSYNC3“ auf ihre Kosten. Das System ist kompatibel zu Apple CarPlay und Android Auto und macht dem Fahrer die Bedienung des Multimediasystems inklusive gekoppeltem Smartphone sehr einfach, da sich alles über Sprachbefehle steuern lässt. Sprachbefehle wie „Ich muss tanken“, „Ich suche einen Parkplatz“, oder „Wo ist der nächste Spiritousenladen?“ werden vom System problemlos erkannt und man wird vom Navi an die nächstbeste Adresse dirigiert.
Das Navi aus dem Mk3 wurde nach dem Murren von gefühlt 99% aller Fahrer entfernt und durch einen 8-Zoll Touchscreen ersetzt. Ein weiterer 6,5 Zoll Touchscreen und ein 4,2 Zoll Farbdisplay stehen ebenfalls zur Verfügung. Für den Sound sorgt das neue Soundsystem B&O PLAY von Harman mit zehn Lautsprechern, die von einem digitalen Verstärker befeuert werden und eine Gesamtleistung von 675W erreichen. Weiterhin neu ist ein Panormamaschiebedach, welches bislang nur den größeren Modellreihen vorbehalten war.
Als Antriebe stehen die bekannten 1.0 EcoBoost Motoren zur Wahl, die den Fiesta von 100 bis 140Ps motorisieren, sowie ein 1,1 Liter Dreizylinder mit 70 oder 85 PS. Ein 1,5 Liter Diesel mit 120 PS ist ebenfalls verfügbar und dieser verfügt sogar über eine Bremsenergierückgewinnung.
Fazit:
Im Normalfall gibt es bei News-Artikeln kein Fazit, diesmal jedoch lasse ich es mir nicht nehmen. Ford hat sich mit dem neuen Fiesta sehr viel Mühe gegeben. Für diejenigen, die die Form des Alten mochten, ist es eine Gewöhnungssache. Der Innenraum hat in jedem Fall dazu gewonnen, sei es in der Ordnung, den Materialien oder der Verarbeitungsqualität. Ich für meinen Teil bin sehr gespannt auf den neuen Pologegner von Ford und erst recht auf die ST-Version. Auf die müssen wir aber bestimmt noch 1-2 Jahre warten.