Gibt es für den gestandenen Autofan etwas schöneres, als im Sommer mit dem Cabrio einen Ausflug zu machen? Man genießt die Wärme, den Wind, den Sound, man ist eins mit der Straße… Leider hält diese Zeit nicht für immer an und da die meisten Oldtimer-, Youngtimer- und Cabriobesitzer sowie Inhaber sonstiger automobiler Liebhaberstücke mit ihren Schätzchen nicht das ganze Jahr rumfahren, ist es spätestens Ende Oktober/Anfang November nötig, diese für den Winterschlaf vorzubereiten. Daher dachte ich, dass es eine gute Idee wäre, die Maßnahmen für einen gemütlichen Autowinter übersichtlich aufzulisten. Eine Art Checklist, wenn ihr so wollt.
Aufgabe 1: Die richtige Pflege außen
Keiner geht gerne dreckig ins Bett. Autos auch nicht. Daher sollte man das Auto bevor es in die Garage oder unter den Carport kommt noch einmal waschen und hierbei besonders an enge Räume in der Karosserie denken. Gerade ältere Autos weisen eine hohe Anzahl an Fugen, Falzen oder sonstigen Verstecken für Dreck auf. Auch Verschmutzungen wie Vogelkot oder Baumharz sollten 100%ig entfernt worden sein, da gerade hier Schäden für Lack und Karosserie drohen. Steinschläge sollten nach dem Waschen repariert oder zumindest versiegelt werden, sodass sich über die kalte Jahreszeit kein Rost bilden kann. Außerdem sollte das Auto nach Möglichkeit trocken in die Ruhephase verabschiedet werden.
Aufgabe 2: Die richtige Pflege innen
Auch der Innenraum bedarf etwas Pflege. Dieser sollte ausgesaugt werden, die Armaturen und Sitze mit einem feuchten Lappen abgewischt. Natürlich werden hierzu auch die Fußmatten aus dem Auto genommen und abgeklopft. Bei Ledersitzen ist die Behandlung mit einer speziellen Lederpflege ratsam, sodass das Leder geschmeidig bleibt. Für Stoffsitze gibt es speziellen Reinigungsschaum. Die Anwendung ist allerdings nicht zwingend notwendig. Falls der Wagen an einem klinisch reinen Fleckchen steht, darf gerne ein Fenster geöffnet werden, sodass der Innenraum belüftet wird.
Aufgabe 3: Der richtige Kraftstoffstand
Falls das Auto einen Metalltank besitzt, sollte das Auto vor dem Winter vollgetankt werden, sodass sich kein Rost im Inneren bilden kann. Falls das Auto einen Kunststofftank besitzt, spielt das keine Rolle. Bei Modellen mit Vergaser kann es nicht schaden, diesen vor dem Winter leerlaufen zu lassen bzw. das Benzin abzulassen. Alternativ kann der Wagen auch ab und zu mal angelassen werden, sodass der Vergaser durchgespült wird und sich keine Rückstände festsetzen können.
Aufgabe 4: Die Batterie
Im besten Fall sollte die Batterie komplett ausgebaut und jeden Monat einmal ans Ladegerät gehängt werden. Gelagert werden sollte sie kühl. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Allerdings ist es auch möglich, die Batterie einfach abzuklemmen und an ein Erhaltungsladegerät zu hängen.
Aufgabe 5: Dichtungen und Gummis und bewegliche Teile
Gummi wird in den kalten Wintermonaten gerne porös und friert fest. Ein Trick ist, sämtliche Dichtungen mit Talkumpuder einzureiben, das hält geschmeidig und verhindert ein Festfrieren. Die Scheibenwischer sollten hochgeklappt werden. Außerdem ist es ratsam, Scharniere, Bremsgestänge, Traggelenke und ähnliche Teile einzufetten.
Aufgabe 6: Der Motor
Wer´s krachen lassen will, der wechselt vor dem Winter noch Zündkerzen und Öl. Ich persönlich war immer ein Freund davon, das Öl erst nach der Winterpause zu wechseln, um dem Motor neues Öl zu gönnen, wenn er wieder läuft. Der Grund für einen Wechsel vor dem Abstellen ist, dass altes Öl korrisionsfördernd wirkt. Bei einfachem Überwintern ist ein Wechsel meines Erachtens nach aber übertrieben. Ein Wechsel der Zündkerzen kann vorgenommen werden, um Anlasser und Batterie beim ersten Anlassen zu schonen. Für mich auch nicht notwendig. Solange der Wagen anspringt, ist alles im grünen Bereich.
Aufgabe 7: Fahrwerk, Bremse und Reifen
Das Auto ist vorbereitet, die Aufgaben 1-6 erfolgreich ausgeführt. Jetzt muss es nur noch abgestellt werden. Aber auch hier sollte man ein, zwei Dinge beachten, damit man sich im Frühjahr nicht die Haare raufen muss. Im Idealfall wird das Auto aufgebockt, um nicht nur die Radaufhängung, sondern auch die Reifen zu schonen. Sollten keine Böcke verfügbar sein, kann man zumindest Standplatten vorbeugen, indem man den Luftdruck auf 3-4 bar erhöht. Die Handbremse sollte nicht angezogen werden, da sonst die Backen festkleben können. Ein Lösen dieser ist dann nur mit brutaler Gewalt möglich.
Wenn ihr diese sieben Punkte beachtet, dürfte der kommende Winter kein Problem für euer Auto sein. Falls ihr noch Fragen oder Artikelwünsche habt gilt wie immer: schreibt mir einfach!
In eigener Sache:
Ich liebe es diesen Blog zu schreiben und werde in Zukunft auch noch deutlich mehr Mühe und Kosten auf mich nehmen, um euch interessante Geschichten aus der Welt des Autos zu liefern. Falls ihr mögt, könnt ihr mich gerne unterstützen. Einfach auf „PAB Motorsport“ drücken und ihr werdet weitergeleitet

Sehr toller Beitrag, gefällt mir sehr gut!
Falls ich noch einen Input geben darf;
Evt. noch diverses wie Frostschutz erwähnen, oder Eiskratzer usw.
Höfflichst bitte ich Sie, falls mein Input hilfreich war, um einen Backlink zu meiner Website:https://werkstatttips.dehttps://werkstatttips.de/reifenwechsel
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Hallo Manuel,
danke für Deinen Input. Bei dem Beitrag geht es aber eher um das Einlagern. Daher sind Dinge wie ein Eiskratzer unnötig
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