Der neue M2 Competition – jetzt wird´s heftig

Ich kann mich noch gut an die Zeit vor der offiziellen Vorstellung des BMW M2 erinner:. Es wurde gemunkelt, ob er nun einen hochgepushten M235i Motor bekommen würde, oder den in der Leistung begrenzten Motor des M3/M4. Um es kurz zu machen: Es wurde die langweiligere Variante mit nur einem Turbolader aus dem M235i. Hardwaremäßig natürlich etwas nachgewürzt, aber eben nicht die Dampfgranatenversion. Jetzt aber kommt der M2 als Competition was, anders als bei M3 oder M4, nicht nur eine handvoll PS mehr und einen anderen Auspuff bedeutet, sondern nicht weniger als die Erfüllung aller Träume eines jeden BMW-Enthusiasten.

Im M2 Competition schlägt nämlich das Herz des großen Bruders! Der „S55“ genannte, 3 Liter große und von 2 Turboladern befeuerte Reihensechszylinder, bringt es im M2 auf 410 PS, die zwischen 5.250 und 7.000 U/min anliegen und 550 Nm, die die Kurbelwelle zwischen 2.350 und 5.200 U/min malträtieren. Das sind zwar 21 PS weniger, als im Standard M3/M4, aber genauso viel Drehmoment. Wer sich für den Motor interessiert, kann hier mal reinschauen: Aufladungskonzept 3: Biturbo mit Sauger-Mentalität.

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Sofern man die Kraft auf die Straße bekommt, geht der M2 mit dem bekannten 7-Gang-DKG von 0-100 in 4,2 Sekunden. Wer sich für den Handschalter entschließt (ja den gibt es auch), dürfte als einigermaßen begabter Fahrer das Gleiche in 4,4 Sekunden schaffen. Leider bleibt uns auch beim M2 Competition der größte Blödsinn nicht erspart: Bei 250 km/h ist Schluss, wenn man sich nicht gerade dafür entschließt, der Geldschneiderei der Hersteller zu folgen und das M Driver´s Package zu ordern, sodass man in seinem sowieso schon teuren Kompaktwagen 280 fahren darf. Entschuldigt bitte, aber bei diesem Thema kenne ich keine Freunde. Man stelle sich vor, man kauft einen M6 mit 575 PS. Kostet um die 130.000€, sofern man bei der Basisausstattung bleibt. Für diesen Preis will ich doch selbst entscheiden wie schnell ich fahren darf oder nicht? Genau das machen die Italiener besser: eine Giulia QV darf rennen, bis ihr die Puste ausgeht – bei über 300 Sachen. Das muss man sich erst einmal vor Augen halten. Folgende Situation: Ihr habt gerade über 90.000€ für euren niegelnagelneuen M4 ausgegeben. Sogar mit M Driver´s Package. Ihr zieht voll durch, 280 stehen auf der Uhr und links neben euch zieht winkend und grinsend der Alfa-Fahrer vorbei. Versteht mich nicht falsch, ich liebe BMW, aber die Italiener lassen die Leute so schnell fahren, wie das Auto hergibt. Schließlich haben Sie ja auch das Auto bezahlt. Man kauft sich ja auch kein Mountainbike, bei dem der Hersteller sagt, man darf damit auf der Straße und im Wald fahren, aber nur wenn´s trocken ist. Theoretisch nicht umsetzbar, schon klar, aber das Prinzip wird klar. Mich würde auch wirklich interessieren, was ihr von diesem Thema haltet. Schreibt es mir bitte.

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Zurück zum Thema. Der Kraftstoffverbrauch wird zwischen 10 und 9,2 Litern angegeben, je nachdem, ob man sich für den Handschalter oder die Automatik entscheidet. Allerdings sind das natürlich, wie wir alle wissen, Fabelwerte. In der Realität werden sich die Verbräuche schätzungsweise um die 12 Liter einpendeln. Für die Ökos hat BMW auch was vorbereitet: Der M2 Competition ist in den relevanten EU-Ländern serienmäßig mit einem Otto-Partikelfilter ausgerüstet, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Das ist schon mal löblich, auch wenn das wieder so ein Thema ist, über das ich gerne diskutiere. Ich hab meinen Senf aber schon bei der Vmax-Sache abgelassen, deswegen spare ich mir das für ein anderes Mal auf.

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Ich schweife schon wieder ab. Der Motor ist in Closed Deck Bauweise gebaut, Artikel hierzu gibt es hier: Das Kurbelgehäuse: Open- und Closed Deck-Bauweise
und verfügt über eine VANOS, sprich eine Verstelleinheit für die Nockenwelle der Einlassseite, welche den Hub der Ventile vollvariabel verstellen kann.

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Um den erhöhten Kühlluftbedarf des neuen Motors zu decken, bekommt der Competition eine neue, größere Niere, welche im Zusammenspiel mit einer anderen Frontschürze die Durchströmung an der Fahrzeugfront optimiert. Des Weiteren wandert neben dem Motor auch das Kühlsystem des M4 Competition, welches aus einem zentralen, zwei seitlichen und einem zusätzlichen Motorölkühler besteht, in den M2. Im Falle eines DKG-Getriebes, kommt noch ein Getriebeölkühler hinzu.

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Um für ein standesgemäßes Ausatmen des Motors zu sorgen, gibt es einen neu entwickelten Endschalldämpfer mit Endrohren in schwarz-chrom, welcher mit zwei elektrisch gesteuerten Auspuffklappen ausgestattet ist. Diese werden zum einen natürlich über den Fahrmodus gesteuert, seit neuestem gibt es dafür aber auch eine Direktwahltaste in der Mittelkonsole.

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Um die Fahrbarkeit auch mit dem neuen Motor zu gewährleisten, wurde das DSC, also ESP, komplett neu abgestimmt. Das Sperrdifferenzial ist natürlich auch im Competition vorhanden und bietet eine Sperrwirkung bis zu 100%, was im Zusammenspiel mit dem bärigen Drehmoment gut für den ein oder anderen Drift sein dürfte.

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Bei der Bremse kann man sich zwischen der bekannten 380/370mm Version mit blau lackierten Bremssätteln (4 Kolben vorne, 2 Kolben hinten) oder der neuen 400/380mm Version mit 6-Kolben vorne und 4 Kolben hinten in grau entscheiden.

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Bei den Felgen gibt es auch was neues. Nämlich optionale 19-Zoll in Y-Speichen-Design mit heller oder schwarzer Stirnfläche. Diese kommen mit 245/35er Reifen an der Vorderachse und 265/35er Reifen hinten.
Im Innenraum tut sich nicht viel, allerdings eine ganz wichtige Sache: Den M2 gibt es ab jetzt mit den Schalensitzen aus dem M3/M4. Die ordinären M-Sportsitze, die man auch im 114i haben kann sind nicht mehr die einzige Möglichkeit.

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Der M2 Competition löst laut Aussage von BMW seinen Vorgänger, das M2 Coupé ab. Preise wurden noch nicht konkret genannt, allerdings wird der Competition etwas teurer sein, als der jetzige M2. Marktstart ist angeblich im Spätsommer 2018. Ich hab zwar nicht das Geld, aber wenn ich es hätte, wäre ich schon beim nächsten Händler. Auch mit dieser dämlichen Vmax-Geschichte. Im Falle einer Softwareoptimierung fliegt die Begrenzung sowieso raus.

Wer sich die technischen Daten des M2 genauer anschauen möchte, die gibt´s hier:

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Quelle Bilder: BMW Presse

 

2 Kommentare zu „Der neue M2 Competition – jetzt wird´s heftig

  1. Schöner Beitrag und Super Blog. Weiter so 🙂 Der M2 C ist absolut zum verlieben. Er sieht nach jeder Menge Spass aus und ich werde def. mit dem Gedanken spielen mir einen zu Leisten. der 3L BiTurbo ist def ein kaufargument im M2. Die Entscheidung fällt aber schwer, denn die Konkurrenz schläft nicht ^^

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    1. Vielen Dank für das Lob! Ich persönlich bin der Überzeugung, dass in Sachen Gesamtperformance auch auf längere Sicht niemand so schnell dem M2 Competition das Wasser reichen kann. Wenn man es aber auf reine Performance in Sachen Längsdynamik aus dem Stand anlegt, wird nach wie vor in dieser Klasse kein Weg an einem RS3 oder TT RS vorbei führen. Allerdings und das ist nur meine persönliche Meinung, würde ich keine Sekunde überlegen, wenn ich mich hier entscheiden müsste. Für mich käme nur der BMW in Frage. Und zwar mit DKG

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