Aufladungskonzept 2: Hubraum mit Turboverstärkung

BMW ist seit jeher so bekannt für seine Reihensechszylinder, wie AMG für seine V8. E36 M3, E46 M3, aber auch unsportlichere Modelle wie ein 528i E39 besaßen einen herrlich klingenden Motor dieser Gattung, an dem sich ihre Fahrer ergötzen konnten.BMW-M135i_2016_1280x960_wallpaper_01 Grund genug für BMW, sein Markenzeichen auch in sein kleinstes Auto einzubauen, den 1er. Mit dem 3,0l Turbo M135i genannt und seit dem Facelift um 6 auf 326PS erstarkt, gilt er als DAS Kompromissauto mit einem, Zitat: „Sahnemotor“. Doch wenn Mercedes aus einem A45 mit 2l Hubraum 381 PS holt, wieso bekommt BMW aus einem 3l „nur“ 326?

Nun, die eigentliche Formulierung sollte heißen: BMW will wahrscheinlich nicht. Das hat zwei einfache Gründe. Zum einen muss immer noch der nötige Respektabstand zu den „richtigen“ M-Modellen gehalten werden und zum anderen, was im Bezug auf Motor und das Thema Aufladungskonzepte wohl wichtiger ist, ist die Haltbarkeit und der Nutzen im Alltag.

Allgemein hin ist bekannt, dass BMW schon immer Sauger gebaut hat, welche Drehzahl brauchten, damit Leben in die Bude kam. Nichtsdestotrotz gilt an sich der Grundsatz, dass Hubraum per se einfach ein solides Drehmomentplateu schafft, dass vollkommen ausreicht, um zügig von A nach B zu kommen.
Wer seinen fahrbaren Untersatz allerdings so richtig fliegen lassen will, der BMW-M135i_2016_1280x960_wallpaper_27benötigt eben die oben erwähnte Drehzahl. Bei 2000 Touren mal schnell 2 Lastwagen überholen ist einfach nicht drin. Hier kommt der Turbo ins Spiel. Er unterstützt untenrum, pumpt das Drehmoment noch etwas auf und haut die Kraft durch die künstliche Luftzufuhr wesentlich früher auf die Antriebswellen, als es der Sauger je könnte. Desweiteren entsteht bei einem solchen Hubraum auch ein gewisser Massendurchsatz, der den durchschnittlich dimensionierten Turbo relativ schnell auf Touren bringt und somit auch dafür sorgt, dass das maximale Drehmoment von 450Nm schon bei 1300 Touren anliegt. Doch damit noch nicht genug. Wie auch Mercedes, greift BMW auf einen Twin-Scroll Lader zurück, der das Ansprechverhalten noch einmal verbessert. Laut Aussage von BMW erzielt man hiermit sogar ein noch besseres und ausgewogeneres Ansprechverhalten, als bei den Motoren der N54 Baureihe, mit 2 kleinen Turboladern.

Im Alltag fährt sich ein M135i dann auch sehr entspannt. Das bärige Drehmoment liegt von 1300-4500 U/min an, was jene oben erwähnten Überholvorgänge auch mit niedriger Drehzahl relativ einfach gestaltet. Wer dennoch gerne in Anlehnung an die alten Saugerzeiten drehen möchte, der findet die maximalen PS zwischen 5800 und 6BMW-M135i_2016_1280x960_wallpaper_50000 U/min wieder. Da der Hubraum schon einen großen Teil der Arbeit erledigt, werden auch nur 0,8 bar Ladedruck benötigt, was wieder der Haltbarkeit zugute kommt. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass BMW dank dieses niedrigen Ladedrucks auch eine, für Turbomotoren relativ hohe Verdichtung von 10,2:1 fahren kann. (Mercedes 8,6:1) Desweiteren sind auch Bauteile wie der Ladeluftkühler, Zylinderkopfdichtungen usw. wesentlich kostengünstiger und dennoch haltbarer, aufgrund der geringeren Belastung.

Doch wo Vorteile sind, sind auch Nachteile nicht weit. Die gibt es auch hier. Der Motor ist natürlich ein ganzes Stück schwerer und sperriger, als seine vierzylindrigen Kollegen, was einen Einsatz in kleinen Autos unmöglich und in Kompaktwagen eher zur Ausnahme macht. Aber wenn man eins findet und es sich leisten kann..warum nicht?

bmw-n54-straight-six-engine_100201128_mJetzt werden sich auch einige Stimmen erheben, die den Verbrauch eines solchen Autos verteufeln werden, aber man irrt. Der Testverbrauch des M135i lag um die 10 Liter Super Plus. Zieht man den A45 AMG als Vergleich heran, sind das 4 Liter weniger, als der aufgepumpte 4-Zylinder benötigt. Ja richtig. Denn der 6-Zylinder muss sich nicht mit Sprit kühlen.

Fazit:
Das Downsizing häufig nur auf dem Papier gut aussieht, haben wir schon im letzten Artikel mitbekommen. Hier erfolgt der Beweis, dass im realen Fahrbetrieb clever aufgeladener Hubraum die deutlich bessere Variante ist. Nicht nur im Verbrauch. Auch die Fahrleistungen und die Kraftentfaltung sind wesentlich homogener und alltagstauglicher. Desweiteren bedankt sich auch der Motor, wenn er nur ein seichtes Lüftchen um die Nase geblasen bekommt, als einen Orkan mitten ins Gesicht. Leider zählt für die Politik und die sogenannten „Fachleute“ in Beratertätigkeit nur der Wert vom Prüfstand. Wir aber kennen die Wahrheit und schützen die Umwelt, indem wir uns vornehmen, zumindest in solchen Leistungsbereichen Autos mit mehr Hubraum zu kaufen.

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