Jedes Jahr aufs neue freuen wir uns auf das, was die Hersteller für dieses vorgesehen haben. Die einen, weil sie sich tatsächlich eines dieser neuen Fabrikate kaufen wollen, die anderen einfach nur, weil sie sich, genau wie ich, über jedes neue Auto freuen können und vorhaben, mit einem gesunden Interesse auf dem Laufenden zu bleiben.
Das alles ist Grund genug für mich, einmal die interessantesten Neuerscheinungen für dieses Jahr kurz vorzustellen, nicht zuletzt, weil dies auch der erste Artikel für dieses Jahr ist.
Gehen wir doch einfach nach Alphabet vor und landen somit bei „A“, wie „Alfa Romeo“.
Nachdem längere Zeit nur vereinzelt gute Töne über den so traditionsreichen Hersteller zu hören waren, nicht zuletzt, weil er von dem Mutterkonzern FIAT kaputt gespart wurde, wollen es die Jungs aus Mailand jetzt wieder mal wissen und bringen mit der Giulia einen Kracher heraus. Vor allem in der Version „Quadrifoglio Verde“, die seit jeher die sportlichsten Alfas kennzeichnet, können sich alle Mitbewerber á la M3, C63 AMG S und Audi RS4 warm anziehen. Kurz die Eckdaten:
Ein 2,9 Liter V6 Biturbo aus Kooperation mit Ferrari, der es auf 510 PS bringt (alles auf die Hinterräder), eine Karosserie, die vor Carbon und Alu nur so strotzt und eine Zeit auf der Nordschleife, die die des Murcielago SV pulverisiert hat und nur eine Sekunde hinter der des M4 GTS zurück liegt..einem fast leergeräumten Coupé, das für die Rennstrecke entwickelt wurde. Dazu bleibt mir als Alfisti bloß zu sagen: Ich freue mich drauf.

Weiter geht´s mit den Ingolstädtern. Audi bringt 2016 den neuen Audi S4 raus. Der leidige Kompressor wurde in Rente geschickt, sodass nun endlich ein Monoturbo, der im „V“ des V6 sitzt, diesen mit Luft zwangsbeatmen darf. Das ergibt 354 PS aus drei Litern Hubraum und 500 Nm Drehmoment. Zusammen mit dem Quattro wuchtet sich der, als Limousine oder Avant erhaltbare Wagen in 4,7 Sekunden auf Hundert. Das Schalten wird vom soliden ZF-8-Gang Automatikgetriebe übernommen, dass schon BMW und Jaguar, sowie auch Alfa Romeo in der kommenden Giulia überzeugt hat.
Das alles lässt uns natürlich auf den neuen RS4 hinfiebern. Der kommt laut neuesten Presseberichten nicht erst 2017, sondern schon Mitte des Jahres. Unterschiede zum S4: größere Lufteinlassöffnungen, 20-Zöller serienmäßig, eine Tieferlegung, veränderter Heckdiffusor und Dachspoiler und natürlich die ovalen RS-Rohre. Soviel zur Optik..Doch das größte Highlight wartet unter der Haube. Prinzipiell gibt´s auch hier den gleichen Motor wie im S4, der aber die Luft von zwei Turbos mit elektrisch angetriebenen Verdichter serviert bekommt. Das soll etwa 500 PS ergeben und das im gewohnten Avant-Kleid, sowie -aufgepasst- auch als Limousine. Offizielle Bilder gibt es leider noch nicht.

Bentley steigt ab diesem Jahr ins SUV-Geschäft ein. Mit dem Bentayga will die englische Traditionsmarke vor allem Scheichs in seinen Bann ziehen, die sich erfahrungsgemäß auch nicht lange bitten lassen. Für die meisten ist diese Ausgabe vergleichbar damit, wie wenn ich mir einen Schokoriegel kaufe. Wobei mir ein Schokoriegel wahrscheinlich ein größeres Loch in die Brieftasche reißt, als denen ein Bentley. Bleiben wir aber beim Auto. Basis ist der neue Audi Q7, motorisiert ist der Bentayga in der Topversion mit dem allseits bekannten 6,0 W12 mit 590 PS. Diesel und Plug-In-Hybrid sind in der Entwicklung.

BMW haut mit dem M2 dieses Jahr ein weiteres Mitglied für die M-Familie raus. Lange wurde diskutiert, ob nun ein in der Leistung beschränkter Biturbo aus dem M4 eingebaut wird, oder ein noch weiter aufgepumpter Twinturbo aus dem kleinen Bruder, dem M235i. Es wurde Zweiteres und das ergibt in diesem Auto 370 PS. Aber das ist natürlich nicht alles. Als Nachfolger des legendären 1er M Coupé darf der M2 diesem natürlich in nichts nachstehen. So bekam er die Vorder- und Hinterachse, die elektromechanische Servolenkung, die Ölwanne, die Ölpumpe und das aktive Hinterachs-Sperrdifferential vom M3/M4 spendiert. Das alles gibt´s entweder als Handschalter oder mit dem bekannten DKG. Der Fahrspaß startet bei 56.700€.

Als ob das noch nicht genug wäre, kommt mit dem M4 GTS noch eine Fahrmaschiene. Wie schon bei „Aufladungskonzept 3“ berichtet, bringt es die Topversion des M4 auf 500 PS und 600 Nm. Für weitere Details: hier klicken.

Kommen wir zu Cadillac. Mit dem ATS-V möchten die Amerikaner auch in der Liga vom M3, Giulia QV, C63 AMG und Konsorten mitspielen. Für Amerikaner untypisch, setzt der ATS-V nicht auf einen Kompressor, sondern auf zwei Turbolader, die aus einem V6 470 PS holen. Erhältlich als Coupé und Limousine kostet er als Ersteres 77500€ und ist damit nicht günstiger als der Mercedes C63 AMG Coupé mit 476PS. Na ob das was wird?

Dafür haben die Amis aber noch einen zweiten Pfeil im Köcher. Der CTS-V siedelt sich eine Klasse höher bei BMW M5, E63 AMG und Audi RS6 an. Bei ihm greift Cadillac auf den bewährten Kompressor-V8 zurück. Mit 6,2 Liter, 649 PS und 855 Nm, geht es in 3,7 angegebenen Sekunden auf 100 und mit 320 km/h Spitze 70 Sachen schneller über die Autobahn als mit der deutschen Konkurrenz. Und das ohne teures Performance-Package.
Der Preis ist beim großen Bruder des ATS-V übrigens ein Argument: 98.500€ sind etwa 5.000€ weniger, als die Mitstreiter haben wollen.

Bei Ferrari gibt es mehr Frischluft für die Kunden. Den 488 GTB gibt es ab diesem Jahr als Spider mit versenkbarem Dach. Dieses wurde vom Vorgänger, dem 458 übernommen. Am Motor wurde nichts geändert. Der 3,9 Liter Biturbo V8 leistet unverändert 670 PS und geht damit, trotz mehr Speck auf den Rippen, in den gleichen 3 Sekunden auf Hundert, wie die geschlossene Version.

Natürlich möchte Fiat auch im kommenden Jahr wieder vorne mitmischen und bringt im Sommer, passend zum Wetter also, den FIAT 124 Spider auf den Markt. Eigentlich ist es ein Mazda MX-5 mit veränderter Karosserie, aber zumindest beim Motor vertraut FIAT seinen eigenen Fabrikaten und so gibt´s einen 1,4 Liter Turbo mit 140 PS dazu.
